Die Teilnahme von Carl Ostermann beim ADAC Supercross in Dortmund wackelte. Im September zog sich der 18-Jährige beim Charity-SX-Rennen in Luxemburg eine Fraktur im Mittelfuß zu. In Stuttgart musste er noch pausieren. Pünktlich zu seinem Heimspiel in Dortmund ist Ostermann back on track.
„Ich bin froh, dass ich in Dortmund wieder fahren kann“, sagt Ostermann. „Die Westfalenhalle ist für mich wie mein zweites Wohnzimmer. Mit meinen Freunden und der Familie vor Ort ist das immer ein ganz besonderes Wochenende.“ Auch die Stimmung in der Westfalenhalle ist Ostermann noch bestens in Erinnerung. In der Ruhr-Metropole feierte das Nachwuchs-Ass große Erfolge. Zweimal krönte er sich hier zum Sieger in der 85er-Klasse des ADAC SX Cups. Und auch bei der letzten Ausgabe 2020 feuerte ihn das Publikum bei seinem SX2-Debüt frenetisch an.
Die Corona-Pause mit vielen Veranstaltungs-Absagen war für Ostermann keine einfache Zeit. „Ich war viel mit meinen Kumpels mit dem Fahrrad im Wald unterwegs – man musste halt kreativ sein, damit einem nicht die Decke auf den Kopf fällt.“ Umso glücklicher war er, als im vergangenen Jahr wieder Normalität Einzug hielt.
2022 war für Ostermann ein Jahr mit Höhen und Tiefen. In der italienischen Supercross Meisterschaft fuhr er zweimal auf das Podium. Und auch in der französischen Meisterschaft war er auf einem guten Weg, ehe ihn in Luxemburg dann erneut das Verletzungspech ereilte. „Das war zwei Wochen vor dem Saisonhöhepunkt in Paris besonders ärgerlich“, sagt Ostermann. Die Verletzung heilte schnell, den Start beim Auftakt des ADAC SX Cups in Stuttgart musste er trotzdem absagen. „Ich habe versucht, mit einer speziellen Carbon-Sohle zu trainieren, aber die Schmerzen waren einfach noch zu groß.“
Für sein Heimspiel in Dortmund hat sich Ostermann viel vorgenommen. Obwohl er nach wie vor zu den jüngsten Piloten im SX2-Feld zählt, ist die Zuversicht bei dem Bonner groß. „Ich betreibe meinen Sport mit einem gewissen Aufwand, da müssen auch die Ergebnisse stimmen“, sagt er. „Vor meiner Verletzung war ich gut unterwegs. In Dortmund möchte ich daran anknüpfen.“ Seine Kontrahenten kommen aktuell vornehmlich aus Frankreich und Ostermann kennt sie genau: „Ich trainiere viel mit den Jungs und weiß, dass sie stark sind. Wir sind ja auch in der französischen Meisterschaft gegeneinander gefahren. Aber aus diesem Grund weiß ich auch, dass sie zu knacken sind. Ein Platz in den Top 5 ist für mich drin.“