Schon traditionell wurde die deutsche Supercross-Saison in der Stuttgarter Schleyerhalle eröffnet. Zur bereits 24. Auflage erwartete der veranstaltende ADAC Württemberg unter der Führung von Willi Schmid ein starkes und ausgeglichenes Fahrerfeld auf der schnellen Strecke mit griffigem Lehmboden.
BILD2Bereits am Freitag in der Nacht der Asse ging es hoch her. Am Ende war es der französische Supercross Star Rodrig Thain auf der Kneip-Suzuki, der bei seiner Rückkehr aus den USA das Finale beherrschte. Mit einer optimalen Reaktion aus dem Startgatter katapultierte sich Thain gleich an die Spitze, legte ein unglaubliches Tempo vor und siegte überlegen vor Jason Thomas (Waldmann-Honda) der gemeinsam mit Willy Browning (Inotec-Ortema-Suzuki) dem Tempo des Franzosen halbwegs folgen konnte. Thomas kämpfte wie ein Löwe und versuchte alles, doch Thain war an diesem Abend einfach nicht zu schlagen. Browning verpasste die verdiente Podiumsplatzierung nach einem zu weiten Sprung in der vorletzten Runde. Bei der Landung klemmte sich Lehm unter den Bremshebel, blockierte diesen und in der nächsten Kurve starb der Motor ab. Browning verlor wichtigen Boden und fiel aussichtslos zurück. Um den freien Rang auf dem Podium gab es einen Dreikampf der Franzosen Christophe Martin (Sarholz-KTM), Antoine Letellier (Inotec-Ortema-Suzuki) und Florent Richier (Pfeil-Kawasaki). Dazu hielt sich Daniel McCoy (Sarholz-KTM) aus Australien in Schlagdistanz konnte jedoch nicht entscheidend in den Kampf der Franzosen eingreifen. So war es Martin der sich durchsetzen konnte und den dritten Rang vor Letellier und Richier belegte.
Das Finale in der Nacht der Revanche am Samstag dominierte zunächst Florent Richier. Mit dem Hole-Shot versuchte sich der Franzose gleich Luft zu verschafften, was aber nur bedingt gelang. Cole Siebler (Meyer-Honda), der Sieger von Stuttgart 2004, hatte sich mit Jason Thomas im Schlepptau gleich an die Verfolgung gemacht und die beiden Amerikaner setzten Richier stark unter Druck. Die Verfolger in Form von Lokalmatador Collin Dugmore (EBS-Kawasaki) und Antoine Letellier waren schnell distanziert und fuhren ihr eigenes Rennen. An der Spitze hatten sich derweil die Amerikaner nach einem Fahrfehler von Richier an die Spitze gesetzt und machten den Sieg unter sich aus. Vorjahressieger Jason Thomas ließ sich auf keine Diskussionen ein, überholte Siebler und gewann überlegen vor seinem jungen Landsmann. Richier verlor etwas an Boden, finishte aber sicher als Dritter auf dem Podium und verwies damit seine Landsmänner Martin und Letellier vor Joey Oehlhof (Twenty-Suzuki) und Daniel McCoy auf die Plätze vier und fünf. Rodrig Thain war nach einem Startcrash ohne Siegchance und wurde nur Achter. Collin Dugmore stürzte nach einer Kollision in der letzten Runde. „So ist Racing. Wenn du nichts riskierst, kannst du nicht vorne mitfahren. Am Freitag habe ich das Finale nur knapp verpasst, dafür habe ich heute das Finale erreicht aber das nötige Glück nicht gehabt.“ so Dugmore.
In der Klasse SX2 mussten die jungen deutschen Piloten die Tagesiege nach Frankreich, Marillier (Kosak-KTM) und Izoird (Pfeil-Kawasaki), abgeben. In der Gesamtwertung hatten nach zwei Tagen jedoch Manuel Chittaro (Sturm-Kawasaki) und Stephan Mock (Sarholz-KTM) die Nase vorn.