Überraschungssieg für Steven Clarke

Das 34. ADAC Supercross Dortmund startete am Freitagabend mit einem fulminanten Spektakel allererster Güte. Steven Clarke (MPS Husqvarna Racing) fuhr in einem packenden Finale auf dem anspruchsvollen Parcours in der Westfalenhalle, der den Profirennfahrern alles abverlangte, seinen Kontrahenten davon und sicherte sich den ersten Tagessieg. Das Podium komplettierten zwei Fahrer, die in Dortmund in den vergangenen Jahren bereits in der Nachwuchsklasse SX2 brilliert hatten: Austin Politelli (Meyer Racing Team) und Boris Maillard (Team DIGA-Procross).

„Das war ein sehr anstrengendes Rennen und ehrlich, gesagt, kommt der Sieg auch für mich etwas überraschend“, gestand Clarke, der als erster Brite in der 34-jährigen Geschichte einen Tagessieg in Dortmund errungen hat. „Ein fantastischer Auftakt, morgen greife ich wieder voll an.“ Der US-Amerikaner Politelli verzichtete darauf, den Spitzenreiter anzugreifen und setzte darauf, kontrolliert einen Podestrang einzufahren: „Das war ein total verrücktes Rennen. Ich habe zu Beginn einen kleinen Fehler gemacht und mich dann über die Distanz darauf konzentriert, keinen Weiteren zu machen.“ Maillard hingegen zeigte sich auf den letzten Metern angriffslustig: „Es ist wirklich eine Menge im Rennen passiert. Ich habe auf der Anzeigetafel gesehen, dass ich auf Rang vier liege und dann am Schluss alles auf eine Karte gesetzt. Das ist mir gelungen und ich bin wirklich sehr zufrieden.“

Die Führungsposition im Feld war im SX1-Finale kein gutes Omen. Nach einem sehr guten Start übernahm der Deutsche Dennis Ullrich (KTM Sarholz) zeitweise die Führung. Dann zeigte der 23-Jährige jedoch Nerven und leistete sich einen folgenschweren Fahrfehler, der ihn bis auf Platz fünf zurückwarf. Ein ähnliches Schicksal ereilte Valentin Teillet (Sturm Racing Team) nur wenig später. Der letztjährige ‚König von Dortmund’ stürzte ebenfalls in Führung liegend.

Der Zweitplatzierte im ADAC SX-Cup, Kyle Cunningham (Team Castrol Power1 Suzuki Moto-Base), hatte gute Chancen, seinen Rückstand auf Leader Nicholas Schmidt (Sturm Racing Team), der in Kurve eins zu Boden ging, zu verkürzen. Dann stürzte er seinerseits im Kampf um Platz eins mit dem späteren Sieger und wurde nur Elfter. „Das war ein ganz normaler Rennunfall“, kommentierte Clarke. „Kyle hat eine Lücke gesehen, die da einfach nicht war.“

Der Deutsche Dominique Thury (Team GST Berlin) hatte am ersten von drei Veranstaltungstagen in der Ruhr-Metropole kein Glück. Nach einem fantastischen Start im Halbfinale wurde der 24-Jährige von einem Mitstreiter abgeräumt und stürzte. Auf direktem Weg konnte er sich nicht für das Finale qualifizieren. Im Hoffnungslauf verpasste er den Einzug ins Finale. „Schade“, sagte er. „Morgen werde ich erneut versuchen, mich für das große Finale zu qualifizieren.“

SX2: Verfolger Lebeau macht Boden auf Büttner gut
Julien Lebeau (MONSTER ENERGY KAWASAKI ELF Team Pfeil) sicherte sich am Auftaktabend in der SX2-Wertung den Tagessieg. Der Franzose verkürzte damit den Rückstand auf seinen Teamgefährten Stephan Büttner, der die Tabelle im ADAC SX-Cup weiterhin anführt, von 27,5 auf 18 Punkte. Der Deutsche fuhr zwei taktische Rennen, wurde jeweils Vierter und kann so trotzdem entspannt in den Cup-Finaltag am Samstag gehen, wo der Sieger bis zu 25 Zähler einfahren kann. Die Plätze zwei und drei am Freitag belegten mit Adrien Malaval (Team DIGA-Procross) und Clément Briatte (HFour-Caluori Racing Team by Energybody) zwei weitere Franzosen, so dass das komplette Podium in den Farben des Nachbarlandes erstrahlte.

Justin Trache ist neuer SX3-Champion im ADAC SX-Cup
Die SX3-Wertung des ADAC SX-Cup ist entschieden. Mit seinem dritten Sieg in der Saison 2016/2017 führte Justin Trache (STC Racing) vorzeitig die Entscheidung herbei. Der Vorsprung des 14-jährigen Chemnitzer auf den zweitplatzierten Carl Ostermann (KTM FOX SX Racing) in der Meisterschaft beträgt – bei noch 25 zu vergebenden Zählern im Cup-Finallauf am Samstagabend – 28 Punkte. „Ich bin wahnsinnig glücklich über meinen Sieg“, strahlte Trache, „vor allem, weil es die Strecke echt in sich hat. Das Waschbrett und der Zielsprung sind für die 85er-Maschinen sehr anspruchsvoll.“ Hinter Trache fuhren Paul Bloy (Team Motorrad Waldmann) und Roel van Ham (MX Shop – Vorrink) auf die Plätze zwei und drei. Ostermann, im SX-Cup ärgster Verfolger des neuen Champions auf Rang zwei, verpasste als Vierter einen Podestrang nur knapp.

Hinweis: Ergebnis Finale SX1 vorläufig.