SX-Comeback für Dennis Ullrich

Dennis Ullrich reist mit einem guten Gefühl zum ADAC Supercross Dortmund. 2013 war der gebürtige Lauinger, der heute zusammen mit seiner Freundin in Kämpfelbach bei Pforzheim lebt, der letzte deutsche Pilot, der einen Tagessieg in der Westefalenhalle erringen konnte. „Da erinnere ich mich noch sehr gut dran“, sagt der 23-Jährige. „In den letzten Runden war der Jubel der Fans so laut, dass ich mein eigenes Motorrad kaum noch hören konnte. Das war eine Extra-Portion Motivation.“

Die hervorragende Stimmung bei der größten Supercross-Veranstaltung in Deutschland war ein Grund, wieso ‚Ulle‘ nach zwei Jahren Pause wieder in der Ruhr-Metropole am Start ist. Ein weiterer ist die enge Partnerschaft zwischen seinem Team KTM Sarholz und dem Mineralölspezialisten Motorex. Das Schweizer Unternehmen feiert 2017 sein einhundertjähriges Jubiläum. Und als besonderes Bonbon für die Fans wird Ullrich mit einem speziell gebrandeten Motorrad in Dortmund am Start sein. „Ich musste nicht lange überlegen, als mich mein Teamchef Burkhard Sarholz fragte, ob ich nicht Lust hätte, in Dortmund an den Start zu gehen“, sagt er. „Ich freue mich riesig!“

Ullrich hat sich in den vergangenen Wochen speziell auf sein SX-Comeback vorbereitet. Der Unterschied zwischen Motocross und dem aktionsgeladenen Indoor-Spektakel ist auf den ersten Blick riesig, genauer betrachtet aber dann doch gar nicht so groß. „Beides ist sehr anstrengend und man muss für beide Disziplinen sehr fit sein“, sagt er. „Beim MX gehen die Rennen über 30 Minuten plus zwei Runden – es ist eher die Ausdauer gefragt. In der Halle gibt es nur Sprintrennen. Hier konzentriert sich die Action auf wenige Minuten. Man ist über die komplette Distanz zu 100 Prozent angespannt und hat keine Sekunde zum Durchatmen.“ Am Ende mag Ullrich beides, vor allem, weil das Thema SX in den letzten Jahren dann doch etwas zu kurz gekommen ist.

Dennis Ullrich ist ein Kämpfer, das hat er in den vergangenen Jahren vor allem durch seine drei Titel im ADAC MX Masters eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Trotzdem sieht er sich in Dortmund eher in der Rolle des Underdogs: „Ich muss erstmal wieder reinkommen – darauf konzentriere ich mich vor allem am Freitag. Es gibt so viele gute SX-Spezialisten, die in diesem Segment aktuell mehr Erfahrungen haben als ich. Danach schaue ich dann einfach mal, was geht.“ Dass er dabei stets sein Bestes geben wird, steht außer Zweifel.

Die letzten Tage vor dem Mega-Event in der Dortmunder Westfalenhalle hat Ullrich übrigens eher ruhig verbracht. „An Weihnachten standen meine Freundin und die Familie im Vordergrund“, sagt er. „An Silvester haben wir natürlich etwas mehr gefeiert. Das Training war einige Tage lang eher Nebensache.“ Diese Tatsache wird Ullrich aber nicht daran hindern, bei den SX1-Rennen Vollgas zu geben.

Voll angasen wird Ullrich nach dem ADAC Supercross Dortmund 2017 dann auch wieder im ADAC MX Masters. Das Motto lautet ohne Umschweife „Titelverteidigung“. Daneben sind vereinzelte Teilnahmen an WM-Läufen im benachbarten Ausland geplant.