Soubeyras siegt überraschend am Freitag

Unerwartetes Ergebnis am Auftaktabend beim 37. ADAC Supercross Dortmund im „House of Cross“. Der Sieg im SX1-Finale ging an den Franzosen Cedric Soubeyras (Team Twenty Suspension), der nach einem Triumph im Jahr 2011 zum zweiten Mal die oberste Stufe des Podiums bestieg. Zweiter wurde sein Landsmann und Teamgefährte Thomas Ramette. Der noch amtierende „König von Dortmund“, Tyler Bowers (Monster Energy Kawasaki Elf Team Pfeil), wurde Dritter. Die drei Erstplatzierten des ADAC SX-Cups spielten in der Westfalenhalle einen Tag vor der Titelentscheidung keine Rolle.

Soubeyras, Ramette und Bowers behielten in einem ereignisreichen Finallauf einen kühlen Kopf. „Mein Plan war, mich zu Beginn des Rennens aus allem herauszuhalten“, sagte Bowers. „Hinten raus habe ich meine Chance gesehen und gehofft, noch etwas weiter nach vorne zu kommen. Doch gegen die beiden Franzosen vor mir war heute kein Kraut gewachsen.“ Auch Sieger Soubey-ras teilte sich zunächst seine Kräfte ein, ehe er gegen Ramette zum Angriff blies. „Ich war nach meinem Start in einer guten Ausgangsposition, um mir mein Rennen optimal einteilen zu kön-nen“, erklärte er seine Strategie für das Rennen. „Thomas war an der Spitze verdammt stark, aber ich konnte ihn dann doch überholen. Toll, dass ich nach so vielen Jahren wieder in Dortmund gewonnen habe.“ Ramette, der sich mit Platz zwei begnügen musste, sagte: „Wenn du das Ren-nen rundenlang anführst und dann nur Zweiter wirst, kannst Du nicht 100 Prozent zufrieden sein.“

Das ursprünglich auf 20 Runden angesetzte SX1-Finale wurde nach einem Unfall im letzten Renndrittel mit der Roten Flagge abgebrochen. Die Wertung erfolgte nach 16 Runden.

Im ADAC SX-Cup führt nach fünf von sechs Wertungsläufen Ryan Breece (Meyer Racing Team) mit 112 Punkten vor Charles Lefrancois (Team Twenty Suspension) und Mike Alessi (Sturm Racing Team). Die drei Protagonisten spielten im Finale am Freitag auf den Rängen sieben, acht und vier nur Nebenrollen.

Für den Deutschen Dominique Thury verlief der Auftaktabend in der SX1 keineswegs wie geplant. Zunächst verpasste er auf regulärem Weg den Einzug in die Finalläufe. Per Wildcard löste er den-noch das Ticket für die Abendveranstaltung. Hier scheiterte er allerdings im Hoffnungslauf. „Die Enttäuschung ist natürlich groß“, sagte er. „Ich kann aber niemand anderem die Schuld geben außer mir. Morgen gebe ich einfach wieder Vollgas.“

Brian Hsu dominiert das SX2-Finale

Heimsieg in der SX2-Klasse: Brian Hsu (BULLS.Xtreme HUSQVARNA SX-Racing) setzte sich im Finale in einem packenden Finish gegen Joey Crown (Sturm Racing Team) durch. Hsu erwischte einen Traumstart und übernahm nach Kurve eins bereits die Führung, die er bis ins Ziel verteidig-te. Eng wurde es nur in der letzten Runde, als der aufstrebende Crown eine Attacke ritt. In der vorletzten Kurve konnte der US-Amerikaner einen Sturz dann aber nur knapp verhindern. Im Ziel fehlten am Ende 5,223 Sekunden auf Hsu. Dritter wurde der Franzose Anthony Bourdon (STC Racing IXS).

„Die Strecke kommt meinem Fahrstil sehr entgegen. Das Rennen war irgendwie komisch. Aber wir sind keine Kinder mehr, das ist heißes Racing“, sagte Hsu. „Morgen werde ich wieder alles geben, ich freue mich sehr.“ Crown war mit seiner Leistung ebenfalls zufrieden, auch wenn es am Ende nicht zu Platz eins gereicht hatte. „Beim Start komme ich mit meinem neuen Motorrad noch nicht so gut zurecht und ich muss daran arbeiten, aggressiver zu fahren. Am Ende habe ich noch versucht, vorbei zu kommen. Aber ich wollte Brian nicht abräumen, daher hat es nicht zum Sieg gereicht.“

In der SX2-Wertung des ADAC SX-Cups hat Lance Kobusch (Monster Energy Kawasaki Elf Team Pfeil) mit Platz fünf die Tabellenführung von seinem Landsmann Dare Demartile (Sturm Racing Team) übernommen, der nicht über Rang elf hinauskam. Die Titelentscheidung fällt am Samstag-abend.

Weltmeister Ackermann whipt am spektakulärsten, Bowden scheidet verletzt aus

Sieger des ersten Whip-Contest beim 37. ADAC Supercross Dortmund war Luc Ackermann. Der frisch gebackene Freestyle-Weltmeister begeisterte die Zuschauer in der Westfalenhalle mit seinen einzigartigen Turndown-Whips und wurde dafür frenetisch gefeiert. Bei der ersten von zwei Freestyle-Einlagen des Abends zog sich der Australier Pat Bowden eine Fraktur am rechten Hand-gelenk zu, so dass er in Dortmund nicht mehr springen kann. Ihn ersetzt am Samstagabend der Belgier Gilles Dejong.

Bei den Nachwuchscrossern gewann der Franzose Oscar Tonon (Becker Racing) das SX125-Rennen am Freitagabend vor seinem Teamkollegen Magnus Smith aus Dänemark und Dorian Koch (Sturm Racing Team). Der beste Deutsche war Pius Bergmann (Sturm Racing Team), der zwischenzeitlich Rang drei inne hatte und am Ende Vierter wurde.

Das 37. ADAC Supercross Dortmund wird am Samstag, 11. Januar 2020 fortgesetzt. Die „Nacht der Fans“ ist bereits seit Wochen ausverkauft. Für das Finale am Sonntag, wenn Prinz und König von Dortmund gekürt werden, sind an den Tageskassen sowie über CTS-Eventim noch Tickets zu haben.