Knackt Richier die magische Marke?

Florent Richier führt in Dortmund die ewige Bestenliste an. Seit 1989 bereitet Thomas Deitenbach diese Statistik auf. Und die akribische Buchführung ergab: Mit 396 Punkten ist der in Nimes geborene Franzose unangefochten Erster des Rankings. Mit ordentlichem Abstand folgen mit dem Briten Warren Edwards (298) und US-Boy Mike Jones (296) zwei weitere nicht mehr aktive Legenden des Supercross in der Westfalenhalle. Dass der Pilot des KMP-Honda-Racing-Teams der erfolgreichste Fahrer ist, ist auch nach außen hin deutlich sichtbar: Richier startet mit der golden glänzenden Startnummer 1.

„Für mich ist es immer wieder eine besondere Ehre und Freude in Dortmund zu sein, ich bin schon seit über einem Jahrzehnt hier am Start. Ich habe großartige Erinnerungen an meine Zeit in Deutschland. Mittlerweile habe ich in Frankreich mein eigenes Team. Langsam werde ich alt, ich habe immer noch Spaß daran, auf dem Bike zu sitzen, aber ich denke, das ist mein letzter Start hier in der Westfalenhalle. Ich habe Jahre lang um den Sieg gekämpft, das ist nicht mehr möglich“, sagt der 35-Jährige der 2011 und 2013 König von Dortmund wurde. „Mit ihm sollte man immer rechnen, gerade, wenn ihn alle abschreiben, ist er besonders gefährlich“, sagt hingegen Lokalmatador Dominique Thury über seinen Widersacher in der Klasse SX1.

Es ist also gut möglich, dass Richier, der zu den Publikumslieblingen in der Westfalenhalle zählt, an diesem Supercross-Wochenende die magische Marke von 400 Punkten knacken wird. Es dürfte ein Rekord für die Ewigkeit sein. Richier setzt unterdessen auf einen Landsmann, wenn es um den Thron im „House of Cross“ geht: „Ich würde mich freuen, wenn mein Kumpel Fabien Izoird in diesem Jahr ganz vorne landet. Wenn er mich einholen will in der Bestenliste, dann muss er aber noch ein paar Mal gewinnen“, sagt Richier lächelnd. Izoird ist momentan mit 220 Punkten Achter der Bestenliste in Dortmund.

Spontan sagte Richier beim Pressegespräch auch für den Whip-Contest der Freestyler, der täglich unmittelbar vor der Pause ausgetragen wird, zu. „Warum nicht?!“ Hierbei gilt, die gewagteste Schräglage mit dem Motorrad nach dem Sprung über die Rampe gewinnt. „Er war vor ein paar Jahren in München mal mit dabei, da war es gar nicht so einfach gegen ihn zu fahren. Das wird auf jeden Fall witzig“, freut sich Luc Ackermann, der frischgebackene FIM Freestyle Motocross-Weltmeister, auf den Wettbewerb.