Andre Adrian: „Mein Ziel ist die Weltmeisterschaft“

Er ist wahrscheinlich der einzige Fahrer beim 27. ADAC Supercross (08.-10. Januar 2010) in den Dortmunder Westfalenhallen, der sein Geld nicht als Profi-Sportler verdient: Andre Adrian aus Koblenz. An diesem Wochenende kämpfen die besten Motocross-Piloten aus der ganzen Welt um den Titel „König von Dortmund“ – und um den Titel im ADAC SX-Cup. Beste Chancen auf den Titel haben die US-Boys. Im SX-Cup führt nach drei Veranstaltungen in Stuttgart, Chemnitz und München der Amerikaner Jason Thomas vor seinem Landsmann Cole Siebler. Punkte für den SX-Cup hat der Deutsche Adrian bislang nicht gesammelt – noch nicht. Sein großes Ziel in Dortmund ist der Einzug ins Halbfinale. „Hier in Dortmund treten die weltweit besten Piloten gegeneinander an – die Konkurrenz ist verdammt stark. Vor heimischem Publikum die Endrunde zu erreichen ist mein Ziel“, so der 26-Jährige. In München schrammte er nur knapp daran vorbei, verpasste den Einzug ins Halbfinale um einen Platz. „Schade, dass es nicht schon in München geklappt hat, aber in Dortmund gebe ich alles, um in der Endrunde dabei zu sein.“

BILD2Für dieses Ziel arbeitet Adrian hart. Fünf Mal in der Woche steht Fitness-, Konditionstraining und Training mit dem Motorrad auf dem Programm. Viel Zeit zu Verschnaufen hat er nicht, denn anders als viele Konkurrenten geht Adrian noch einem normalen Job nach. „Auf dem Sofa sitzen ist nicht mein Ding, ich stehe immer unter Strom“, so Adrian. Doch er hat Glück, denn sein Arbeitsgeber unterstützt ihn nach Kräften, auch damit er bereits an Freitagen zu den Rennen fahren kann.

Seit seinem sechsten Lebensjahr sitzt Andre Adrian auf Cross-Maschinen, auch wenn der Start damals eher holprig war. Von seinem Vater bekam Adrian ein Cross-Motorrad geschenkt, aber nach den ersten Metern stieg der damals Sechsjährige ab und wollte nie wieder aufsteigen. Wenige Wochen später, sein Vater wollte das Zweirad verkaufen, nutzte er die letzte Chance, stieg auf und fand dann doch noch Spaß daran. Sein großer Traum ist es, einmal an einem WM-Lauf teilzunehmen. „Das wäre großartig“, erklärt Adrian, „am liebsten in Teutschenthal.“