ADAC Supercross Dortmund: Lasst die Spiele beginnen

Die Vorbereitungen sind weitestgehend abgeschlossen. Der rund 300 Meter lange Rundkurs in der Westfalenhalle steht und die Teams haben sich im Fahrerlager eingerichtet. Das 32. ADAC Supercross Dortmund kann beginnen! Im Rahmen einer Pressekonferenz stellten sich am Donnerstagmittag einige Akteure den Fragen der Medienvertreter und berichteten, was die Zuschauer an den drei Veranstaltungstagen im Dortmunder-Hexenkessel erwartet. Der älteste und größte Supercross-Event in Deutschland steht in diesem Jahr unter dem Motto ‚Das Wohnzimmer des Supercross’; dem entsprechend empfing Moderator Thomas Deitenbach seine Gesprächspartner entspannt auf einer Couchgarnitur, die beim der fulminanten Eröffnung eines jeden Abends genauso eine Rolle spielen wird, wie die Lichtgestalt ‚DUNDU’. Der Samstag ist seit Wochen ausverkauft. Tickets für die anderen beiden Veranstaltungstage sind vor Ort erhältlich. Die Tageskassen sind am Freitag von 16 bis 22:30 Uhr und am Sonntag von 11 bis 14:30 Uhr geöffnet.

Voller Tatendrang reisten Niklas Raths (Sturm Racing-Team) und Tom Koch (stielergruppe.mx Johannes-Bikes Suzuki) nach Dortmund. Den beiden Nachwuchs-Talenten aus Deutschland gelang bei den bisherigen Veranstaltungen des ADAC SX Cup je einmal den Sprung auf das Podium. „Das war ein echtes Highlight“, erinnert sich Raths. „Deswegen freue ich mich jetzt besonders auf mein Heimspiel und mein Ziel ist, erneut auf das Podium zu fahren.“ Vorbereitet hat sich Raths bei einer entspannten Kombination aus Urlaub und Training in Spanien. Eine gute Vorbereitung hat auch Koch hinter sich. Der Thüringer, der im väterlichen Dachdeckerbetrieb arbeitet, hat auf der Bahn seines Freundes und Nachbarn Ken Roczen trainiert. „Die Arbeit hat sich ausgezahlt“, sagt er. „Mit dem Podiumsplatz in München habe ich nicht gerechnet, schließlich bestreite ich meine erste SX-Saison. Das war ein absolutes Gänsehautgefühl.“

Ein Fahrer, der in der SX1-Wertung dem Spitzenreiter Greg Aranda (Sturm Racing-Team) noch gefährlich werden kann, ist Gavin Faith (Team Waldmann). Der US-Amerikaner sicherte sich im Vorjahr in Dortmund den Sieg am Samstagabend, strauchelte dann aber bei einem Sturz am Sonntag und verspielte damit seine Chancen auf den Titel ‚König von Dortmund’. „Ich habe mich weiterentwickelt und im vergangenen Jahr viele Erfahrungen gesammelt“, sagt er. „Daher bin ich zuversichtlich, dass ich jetzt in der Lage bin, auch an drei Tagen gute Leistungen abzuliefern. Das Geheimnis ist, seine Aufregung in den Griff zu bekommen.“ Seine Deutschland-Premiere feierte Jace Owen (stielergruppe.mx Johannes-Bikes Suzuki) vor ziemlich genau einem Jahr in Dortmund. 2014/2015 absolvierte er nun seine erste komplette Saison im ADAC SX Cup. „Die ersten drei Events waren ganz okay, in Stuttgart ist mir mit Platz drei ein Top-Ergebnis gelungen.“ Der US-Boy verbrachte die Zeit zwischen den Events bei der Familie von Tom Koch. „Das ist eine schöne Erfahrung und wir haben uns sehr gut verstanden“, sagt Owen. Über die Feiertage war er in den Vereinigten Staaten und hat für das Finale in Westfalen seine Mutter mitgebracht. „Es ist prima, dass sie dabei ist“, sagt er und fügte feixend hinzu: „Allerdings habe ich dann auch immer etwas Pech. Dieses Mal ist mein Gepäck verloren gegangen. Zum Glück hatte ich noch einige Sachen bei meiner Gastfamilie. Den Rest werde ich mir jetzt im Fahrerlager zusammensuchen.“

Ein ganz besonderes Jubiläum peilt Nachwuchs-Star Carl Ostermann (MAOAM Racing Team) an. Nach drei blitzsauberen Hattricks von 2012 bis 2014 – mit je Siegen an allen drei Veranstaltungstagen – will sich der zehn Jahre junge Bonner mit einem weiteren Triumph in der SX4-Klasse verabschieden. In der nächsten Saison wechselt er in die SX3-Klasse. „Das macht viel Spaß, weil die Maschine deutlich mehr Power hat“, sagt Ostermann. „Aber jetzt konzentriere ich mich voll und ganz auf Dortmund – ich will hier erneut rocken.“ Nach den ersten Metern auf dem rund 300 Meter langen Kurs in der Westfalenhalle hatte er ein breites Grinsen im Gesicht: „Die Strecke ist tiptop – ich bin fast sprachlos.“

Die Premiere von Race-Director Marcel Dornhöfer liegt schon etwas zurück. Vor 25 Jahren war er zuletzt selber am Start. „Ich komme davon einfach nicht weg“, sagte er mit einem Lächeln. „Rund acht Jahre lang war ich hier selber aktiv gewesen, bis ein Unfall meine Karriere beendete. Jetzt bin ich Teil der Rennleitung – so schließt sich der Kreis.“ Dornhöfer übt seine Tätigkeit bei allen vier SX-Events des Cups aus. „Bis jetzt verlief die Wintersaison sehr human“, sagt er. „Wir hatten, abgesehen von einigen Gelbverstößen, keine großen Probleme. Hoffen wir, dass es auch beim Finale so bleibt.“